Aktuelles

Nachruf

In stiller Trauer nehmen wir Abschied von Prof. Dr. Michael Schwarz, der am 4. Januar 2021 im Alter von 80 Jahren verstorben ist.

Der Kunsthistoriker und ausgewiesene Experte im Bereich der Lichtkunst unterstützte den »»generator seit seiner Gründung 2015 als Freund, Förderer und geschätztes Mitglied des künstlerischen Beirates. Mit seinem Tod verliert die Community eine wichtige Stimme.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Angehörigen.

Im Namen des Faches Kunstgeschichte der Universität Trier, 

Ulrike Gehring, Stephan Brakensiek und Larissa Wesp

›Lumeus42‹

Ein Spaziergang über den Campus der Universität lohnt sich zur dunklen Jahreszeit besonders: Mit der Lichtinstallation Lumeus42 feiert die Universität Trier einen Höhepunkt ihres Jubiläumsjahres, das sie anlässlich ihrer 50. Neugründung 1970 begeht.

Obwohl durch die Corona-Schutzmaßnahmen auf dem Campus derzeit keine Präsenzlehre stattfindet, gehen Forschung und Lehre an der Universität Trier natürlich weiter. Die unterschiedlich aufleuchtenden Fenster des Hochtraktgebäudes stehen stellvertretend dafür.

„Wir möchten das Gebäude ‚sprechen lassen‘, den Rhythmus der Universität in Pixel übersetzen“,

so der künstlerische Projektleiter Prof. Christopher Ledwig von der Hochschule Trier.

Entstanden ist das Lichtkunstwerk Lumeus42 auf Initiative der Universität Trier und dem Campus Gestaltung der Hochschule Trier.  Das fachübergreifende Projekt haben Studierende der Studiengänge Kommunikationsdesign und Informatik umgesetzt. Dabei haben sie Prof. Dr. Christopher Ledwig aus der Fachrichtung Kommunikationsdesign sowie Creative Coder JeongHo Park betreut. Es ist Teil unseres »»generator | medienkunstlabor.trier, das seit 2015 als kuratorisches Experimentierfeld für Studierende dient.

„Es ist wunderbar, dass der »»generator trotz Umbauphase Dank dieser hochschulübergreifenden Kooperation Teil des Jubiläumsjahres sein kann.“

Die Kunsthistorikerin und amtierende Vizepräsidentin Prof. Dr. Ulrike Gehring über die Zusammenarbeit

Bereits in der Vergangenheit hatte es Lichtinstallationen dieser Art in der Region Trier gegeben. So wurde bereits die Fassade des historischen Hochschulgebäudes am Paulusplatz mit der Botschaft „STAY SAFE“ illuminiert. Zu den Design- und Kulturtagen 2018 war dann das noch leerstehende Gebäude der Fachrichtung Architektur am Irminenfreihof temporär zum Leben erweckt worden. Die Lichtfenster konnten von Besuchern und eigens eingeladenen Musikern durch Klänge oder Bilder interaktiv beeinflusst werden.

Der Name Lumeus leitet sich von dem lateinischen Wort Lumen (Licht) ab, die nachfolgende Zahl von der Anzahl der illuminierten Fenster aus. Auf Campus II sind es 42 separat anzusteuernde Lichtelemente.

Die Abfolge ihres farbigen Aufscheinens ist dabei nicht zufällig. Vielmehr kommunizieren die Lichter die Anzahl der ausgeliehenen und zurückgegebenen Bücher der Universitätsbibliothek.  Jede Fachrichtung erhält einen spezifischen Farbcode und jeder Leihvorgang ein eigenes Signal; erst im Zusammenwirken von Universitätsbibliothek,  Medientechnik der Universität Trier und den Programmierern der Hochschule entsteht so ein farbiger Code, der demonstriert, wie rege Studierende auch in Coronazeiten das Bibliotheksangebot nutzen.

Seit Anfang Dezember 2020 können SpaziergängerInnen jeden Abend schon von Weitem an der Fassade der Universität Trier sehen, wie viele Bücher der sechs unterschiedlichen Fachbereiche genutzt werden. Im Schnitt sind das täglich derzeit 800 Ausleihen und Rückgaben, die am Abend in über 5.000 Buch-LEDs in den Fenstern des Gebäudes aufleuchten.

Und für ›Lumeus42‹ gibt es noch mehr Ideen, das Lichtkunstwerk soll sich weiterentwickeln: Für das kommende Frühjahr ist angedacht, interaktive Computerspiele pixelgenau anzusteuern oder eigene Textbotschaften über die Fassade der Universität Trier zum Leuchten bringen können. 


Lichtinstallation ›Lumeus42‹

Ein Gemeinschaftsprojekt vom »»generator der Universität Trier
und dem Campus Gestaltung der Hochschule Trier
Datum: ab Anfang Dezember 2020, täglich 18–24 Uhr
Ort: Campus II, Fassade Gebäude H, Behringstraße 21, 54296 Trier

Kontakt

Larissa Wesp, M.A. 
»»generator | medienkunstlabor.trier
generator@uni-trier.de
+49 (0)651 201-2434

Prof. Dipl. Des. Christopher Ledwig
Kommunikationsdesign in den digitalen Medien
ledwig@hochschule-trier.de
+ 49 [0]651 / 8103 – 120
+ 49 [0]173 / 990 13 54

inKUBATOR Video | generator 2017

Transmedia-Echtzeitinstallation für den »» generator.medienkunstlabor im ehemaligen Kohleheizkraftwerk Campus II Universität Trier

joeressen+kessner
inKUBATOR, 2017/2018
Transmedia-Echtzeitinstallation für den >>generator.medienkunstlabor
im ehemaligen Kohleheizkraftwerk Campus II Universität Trier

Der Film zeigt eine durchgehende Sequenz aus zwölf verschiedenen Blickwinkeln.

Die Verwendung von Kopfhörern wird empfohlen.

Weitere Informationen:
joeressenkessner.de/index.php/joeressenpluskessner/articles/inK.html

Ausstellungseröffnung »»generator 2018

generator marx – kapital I digital

Anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Marx erscheinen zahlreiche neue Monographien und Filme, die vor allem die Relevanz seiner politischen und ökonomischen Theorien für die Gegenwart bestätigen. Da sich aber die Tätigkeiten, die im 21. Jahrhundert unter „Arbeit“ subsumiert werden, grundlegend verändert haben und die Realwirtschaft längst in eine Finanzwirtschaft übergegangen ist, braucht die neue Datengesellschaft auch eine neue virtuelle Ökonomie.

Die von Peter Weibel in Kooperation mit dem Fach Kunstgeschichte der Universität Trier kuratierte Ausstellung fragt nach den Konsequenzen, derer sich eine postindustrielle Gesellschaft ausgesetzt sieht, in deren Mittelpunkt nicht mehr Arbeit und Waren, sondern Wissen und Daten stehen. Folgt auf die Logik der Produktion eine Logik der Distribution, so wird nicht mehr die Fähigkeit eines Einzelnen entlohnt, weil er einen Gegenstand besonders gut oder schnell zu produzieren weiß, sondern die ‚Verteilung’ des Gegenstandes. Viel relevanter als die Frage, was Karl Marx gesagt hat, ist deshalb die Frage, was er nicht vorhersagen konnte. Von seiner – wie auch der Warte eines englischen Industriearbeiters im 19. Jh. – war es kaum vorstellbar, dass im postindustriellen Zeitalter nicht die Arbeit den Wert von Informations- oder Datenmengen bestimmt, sondern die Quantität ihrer Rezeption. Genau diese Verschiebung steht aber im Interesse einiger Multimediakünstler.

Folgt man der These, wonach das Kapital der Zukunft keine seltenen Erden, sondern das „Wissen“ sein wird, und der Erwerb von Wissen in Wissensgesellschaften ähnlich zu entlohnen ist wie Arbeit in einer Arbeitsgesellschaft, dann gibt es in der Geburtsstadt von Karl Marx keinen geeigneteren Ausstellungsort für einen so progressiven, von Symposien begleiteten Dialog, wie den »»generator, den Kunstraum der Universität Trier in der Heizkraftzentrale des ehemaligen Militärhospitals André Genet.

Begleitend zum wissenschaftlichen Rahmenprogramm der Ausstellung wird gemeinsam mit Studierenden des Fachs Kunstgeschichte ein Katalog erarbeitet, der spätestens 2019 erhältlich sein wird.

22. Juni 2018 bis 09. Dezember 2018
Eröffnung/Vernissage: Donnerstag, 21.06. 2018, 18.00 Uhr, Campus II

generator | medienkunstlabortrier
Universität Trier, Campus II, Gebäude F
Behringstr. 21, 54296 Trier

Gastkurator:
Prof. Dr. h.c. mult. Peter Weibel

Mit begleitenden Vorträgen/Podiumsdiskussionen

Planung:
Ulrike Gehring / Stephan Brakensiek

Kontakt (Telefon und/oder E-Mail)
www.generator.uni-trier.de
e-Mail:generator@uni-trier.de
Kontakt: Andrea Günther
Telefon: 0651.201.2126 (mo-do 9-14 Uhr)

»» generator 2017

inKubator: joeressen+kessner. Sam Taylor-Johnson – Nelienke van Wieringen

Laufzeit der Ausstellung: 01.12.2017 – 31.03.2018
Universität Trier, Campus II, Kapelle (Hörsaal K 101), Behringstr. 21, 54296 Trier

Bereits zum dritten Mal öffnet der »»generator der Universität Trier seine Tore für eine innovative Lichtinstallation. Das Künstlerduo joeressen+kessner bespielt das ehemalige Heizkraftwerk mit der eigens dafür entworfenen, transmedialen Echtzeit-Installation »inKUBATOR«. Gleißend helles Licht bewegt sich über die Innenwände und tastet sie wie ein Theaterscheinwerfer ab; unterschiedliche Klänge interagieren in Rhythmus und Lautstärke mit der Intensität und Bewegung des Lichtes. In dieser transmedialen Verschränkung von Licht und Klang entsteht ein spezifischer Reflexions- und Erfahrungsraum. Die Lichtprojektion basiert auf der Variation der geometrischen Form eines Rechtecks, das jedoch durch die Struktur der Halle räumlich aufgebrochen wird. Die sich stetig wandelnde Licht-Klangprojektion wird in Echtzeit digital erzeugt und unterwirft den Raum ständiger Veränderung. Die beiden Künstler loten mit ihrer kinetisch- akustischen Inszenierung die räumlichen Strukturen des historischen Ortes in verschiedenen Dimensionen aus. Licht und Klang durchfluten die gesamte Halle und eröffnen immer neue Bezüge zwischen der historischen Architektur, ihrer Materialität und dem sich darin bewegenden Besucher. Jeder einzelne Augenblick ermöglicht eine einmalige, aber einprägsame Erfahrung. In Analogie zu den elektronischen Klängen, verschränken sich Vorder- und Hintergrund in immer neuen Lichträumen, die sich sodann überblenden und auflösen.

Dem Prinzip des Inkubators, eines Brutschranks oder -kastens, folgend, schaffen die Künstler laborartige Bedingungen, unter denen völlig neuartige Licht-, Klang- und Raumsynthesen möglich werden.

Der Kreislauf von Werden und Vergehen ist auch das Thema des benachbarten Ausstellungsraumes, des Kohlekellers, wo Stillleben zeitgenössischer Künstler gezeigt werden. Die britische Fotografin und Regisseurin Sam Taylor-Johnson (geb. Taylor-Wood) überführt das »stillstehende Leben« in ihrer Video-Arbeit »Still Life« (2001) in eine bewegte Videosequenz, wodurch der Zerfallsprozess in seiner zeitlichen Bedingtheit nachvollziehbar wird. Mit Hilfe eines Zeitraffers wird die »nature morte« (frz. Stillleben) zum Leben erweckt. Die Veränderung, die dem Verfall organischer Materie von Geburt oder vom Entstehen an innewohnt, und im traditionellen Stillleben nur metaphorisch angedeutet wird, vollzieht sich hier binnen weniger Minuten vor unseren Augen.

An diesem Punkt setzen auch die filigranen Skulpturen der niederländischen Künstlerin Nelienke van Wieringen an. In leisen aber nicht weniger eindrücklichen Szenarien werden ihre kleinen, scheinbar tödlich verletzt zu Boden gefallenen Keramikvögel zu Vanitas-Symbolen der heutigen Zeit. Über ihren Titel »Kleine Malerei« (2015/2017) verknüpfen sie geradezu paradigmatisch die zerbrechliche Schönheit der Natur in altmeisterlichem Sinn mit dem memento mori-Gedanken eines modernen Stilllebens unserer Tage.

Die Ausstellung »»generator 2017 wird durch eine Projektarbeit von Studierenden des Fachs Kunstgeschichte unter der Leitung der Doktorandin Andrea Günther M.A. wissenschaftlich aufgearbeitet und dokumentiert. Der Katalog zur Ausstellung erscheint voraussichtlich im Februar 2018.

Leitung des Projekts:

Prof. Dr. Ulrike Gehring, E-Mail: gehring@uni-trier.de, Tel. 0651/201-2125

Dr. Stephan Brakensiek, E-Mail: brakensi@uni-trier.de, Tel. 0651/201-2169

Andrea Günther, M.A., E-Mail: guenther@uni-trier.de, Tel. 0651/201-2126

Besucheradresse:

»»generator.medienkunstlabor Trier, Universität Trier, Campus II, Behringstr. 21, 54296 Trier

Zugang nur im Rahmen öffentlicher Führungen: Donnerstag, 18:30-19:30 Uhr und alle zwei Wochen Samstag, 14:00-15:00 Uhr

(beginnend am 02.12.2017)

Anmeldung / Termine

Kunstgeschichte: generator@uni-trier.de, Tel. 0651/201-2126 (Mo-Do vormittags)

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