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DAS DIGITALE BILD

Das digitale Bild

Vanessa Fischer

Das Wesen der Neuzeit ist die Eroberung der Welt als Bild.

Martin Heidegger, 1938

Unter einem „digitalen Bild“ versteht man die Darstellung von Daten, die durch Prozessoren eines Computers gespeichert und bearbeitet werden. Diese Informationen werden in Form eines universellen Codes, als Reihe von Nullen und Einsen (binär), dargestellt.

Ein digitales Bild kann in Form einer Rastergrafik mit einem binären Code beschrieben werden. Die Anzahl möglicher Farben verdoppelt sich pro verwendetem Bit – mit acht Bit pro Pixel können bis zu 256 Farben beschrieben werden, mit 24 Bit über 16,7 Millionen. Eine Rastergrafik erhalten wir durch die Verwendung unterschiedlicher technischer Geräte, wie diverse Scanner und digitale Foto- oder Videokameras – hier können wir von „digitalisierten“ Bildern sprechen. Mit anderen Codierungsvorschriften ist auch die Codierung und Decodierung von Tönen, Animationen und Videos in binärer Form möglich.

Eine wiederum andere Form der Beschreibung von Bildern erfolgt durch mathematische Beschreibungen von (Umriss-)Linien als Vektoren. Alle Linien und Formen können in mathematischen Beschreibungen definiert, beschrieben und gespeichert werden. Diese Vektorgrafiken, die unter anderem für Symbolzeichnungen und Schrifttypen verwendet werden, ermöglichen eine Darstellung in beliebiger Größe, da sie nicht mehr von einer festgelegten Anzahl von Pixeln definiert werden – in diesem Fall können wir von „digital generierten“ Bildern sprechen.

Wird ein analoges Bild anhand von strukturierten Informationen in einen maschinenlesbaren Zahlencode überführt, bezeichnet man diese Repräsentation als digitales Bild. Zu den Merkmalen digitaler Bilder:

1. ihre Allgegenwärtigkeit – der digitale Bildcode ist zeitlich und räumlich unabhängig

2. ihre Fein- und Grobkörnigkeit – die Bildqualität ist aufgrund der Ansammlung von Pixeln abhängig von der Auflösung des aufnehmenden Gerätes

3. ihre Manipulierbarkeit – aufgrund der Möglichkeit

Weiterführende Literatur:

Benjamin, Walter: „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1939)“. In: Walter Benjamin. Gesammelte Schriften.
Band VII, Frankfurt am Main 1989.

Kohle, Hubertus: Digitale Bildwissenschaft, Glückstadt 2013.